Einmal Als und zurück

Endlich, nach zahllosen Versuchen, klappt es mit Neffe Chris und wir finden die Gelegenheit, für ein paar Tag auszufahren.
Erst ging es auf die Ansteuerungstonne Schlei zu. Bauch und Kopf prüfen. Rumorts? Nein, alles gut, also weiter nach N.
Mit schönem Wetter und schönem Schnitt von 5,5 kn ging es schließlich nach Fynshav.
Fynshav liegt nicht auf der Insel Fünen, sondern auf der Insel Als. Es heißt Fynshav, weil hier der Hafen für die Fähre nach Fyn (deutsch Fünen) ist. Und der Hafen von Fynshav heißt Fynshavhavn. Eigentlich alles logisch, oder?
Hier in Fynshavhavn ist nix los (vermutlich auch nicht in der Hauptsaison), kein Wunder, der Wernersche Törnführer behauptet, der Hafen sei "leicht vergammelt" und schreibt dann auch noch "Wahrschau!" die Einfahrt kann versanden. Wer läuft jetzt noch so einen Hafen an?
Wir, weil wir den Schwenkkiel hochgezogen haben und hinein in die Hafeneinfahrt. Echolot meldet normale Tiefe, nix is versandet.
Los ist auch nix, das Dorf liegt abseits, einzige Abwechslung: die Fähre hin und wieder, gut abgetrennt durch eine eigene Mole stört sie im Fischer- und Sporthafen weder mit Schwell noch mit Radau.
Vergammelt finden wir es hier auch nicht, ruhig eben, nix los. Uns gefällt 's hier mit Bioland Gulasch vom Hügle, dem Metzger meines Vertrauens.

Morgen in die dänische Südsee, so der Plan. Schön ausgedacht am Vorabend: wir fahren vorbei an all den schönen Inseln, und durch die interessanten Kanäle nach Marstal.
Am nächsten Morgen nach dem aktuellen Wetterbericht, war klar, bei vier bft stramm Ost, müssten wir ständig gegenan, bis auf das letzte Stück, wo aber sowieso motort wird.
Aber man könnte ja auf der SW-Seite von Marstal runterfahren, abgeschattet von der Insel und deshalb bei wenig Welle.
Also ging es los, vor dem Hafen steht ordentlich Brandung, ein Blick auf den Windmesser zeigt, 5, in Böen 6 bft. Eineinhalb Meter mittlere Wellenhöhe. Also Segel erst mal im zweiten Reff hoch. Kurs eingestellt, Geschwindigkeit auf 2.7 kn runter, zu hoch am Wind. Folglich wird das nix mit ruhig unter der Küste entlang...
15 Grad abgefallen, Speed 6 kn, nochmal 10 Grad abgefallen, Speed 7+ kn.
So fuhren wir praktisch mittig zwischen Ziel Marstal und potenziellem neuen Ziel Maasholm.


Dann kam der Schauer. Um elf Uhr. Genau als Brigitta schrieb "Und der Regenradar sagt, dass ihr gerade nass werdet :("
Zum Glück -- für Chris -- war der Spuk vorbei, als er die Wache übernahm.
Und abgesehen von ein paar Tropfen kam auch nix mehr von oben. Eher mal von vorn und von der Seite.
Unter diesen Eindrücken haben wir Abstand von der Idee genommen, nach Marstal zu kreuzen, sind auf halben Wind abgefallen, haben noch einen überholt und sind in die Schlei eingelaufen.

Und Chris hat es auch sehr gefallen.
Im Hintergrund: Ansteuerungstonne Schlei
Tags darauf waren Schauer-und Gewitterböen bei Winden aus SO und 4 bft angesagt. Ist ja auch wieder gegenan, wenn man in die äußere Kieler Förde will...
Also erst mal zwischen Sperrgebiet und Land nach S, Bei Damp nach O gewendet und schließlich Anleger nach Süden
Fast gleicher Kurs, wir etwas höher
Während der Himmel sich bei der Ausfahrt aus der Schlei hinaus grau, teilweise dunkelgrau zeigte, war davon zwei Stunden später nur noch etwas Dunst übrig geblieben, ansonsten strahlend blauer Himmel.


Später gab es noch eine interessante Querung des Kiel-Ostsee-Wegs
Laut AIS "langer Schleppverband" wohl wahr...
Schön war es.



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