Tag 58: Mellanfjärden - Storjungfrun

Am frühen Morgen SW 3 bft, später SSO 5 war vorhergesagt, am frühen Nachmittag ein paar Regentropfen. Wir müssen nach SO bis an die Huk von Hudiksvall, dort ist eine Halbinsel, die passenderweise Hornslandet heißt. Danach fällt die Küste etwas zurück, also fast SW Kurs. Am schönsten wäre, wenn wir so ca. 90° zwischen uns und den Wind bekommen würden.
Also Wecker auf fünf Uhr, Leinen los um sechs. Wir fahren fast geräuschlos vom Restaurantsteg weg, um keinen zu wecken. Aber wir sind nicht die einzigen, die offensichtlich den Wetterbericht so wie wir interpretieren. Ein Zweimaster und ein weiteres Segelboot sind mit Abständen von jeweils ca. 20 Minuten hinter uns.
Die Vorhersage stimmt, was die Richtung betrifft, der Wind kommt aber leider nicht über zwei Windstärken hinaus, zu wenig für uns. Also müssen die dreißig Diesel-Pferdchen wieder einmal helfen.
Selbst an der Huk stimmt alles. Wir drehen nach Süd, es ist Windstille, bald darauf nach SSW, der Wind kommt wieder, wie vorhergesagt aus SSO, aber wieder viel zu schwach. Jetzt haben wir so schön geplant, alles ist aufgegangen, nur ein paar einzelne Regentropfen sind gefallen nur war der Wind zu schwach.
Aber, dafür wieder ein herrlicher Sommertag zum Genießen.

Nachmittags fahren wir über Gretas Absätze?
Die "Hohe Küste" haben wir hinter uns gelassen, alles wird flacher
28.07.2016, 14:26 Uhr
2000 Meilen sind wir bisher auf dieser Reise gefahren
Vor uns ein Schwede, der gekreuzt ist, teils mit 2-3 Knoten, dann mal mit 5 kn, schließlich gibt auch er auf und streicht die Segel. Wir kommen zehn Minuten nach ihm im Hafen an, er nimmt von Brigitta unsere Vorleinen an und natürlich haben wir gleich ein Thema, der Wind heute, weak, variable ...
Besagter Schwede mit der Gäddmaskinen (?) neben uns, Geranien am Anleger,
Sauna, Sommerhäuschen und Leuchtturm im Hintergrund.
Handgemaltes "Ortsschild"
Der mächtige Leuchtturm, er wurde - als einziger
Leuchtturm Schwedens - mit Holzkohle betrieben,
keine Ahnung wie das geht.
Die Türe zur kleinen Kapelle. Auch vor 150 Jahren
hat man sich schon gerne verewigt
Strom, Trinkwasser und Internet gibt es hier auf Storjungfrun nicht. Auch nicht für die Sommerhäuser. Manche haben Solarzellen. Dafür ist die Sauna im Hafenentgelt von 50 SEK (etwas über 5 €) inbegriffen. Die Sauna hat einen großen Berg gehacktes Holz bereitliegen und auch ein Solar Panel. Ein Licht, eine 12 V Steckdose und einen USB Anschluß zum Handy laden, super Service!
Unsere Handies brauchen nur einen kleinen Refill, den sie vom Bordnetz bekommen. Kein Internet, kaum Stromverbrauch...
Wir machen drei Saunagänge, genießen den Abend und gehen (früh) ins Bett.
Um 23 Uhr entdecke ich noch, dass der Leuchtturm leuchtet. 
Wir liegen im long flashing red Segment
Auf der ganzen bisherigen Reise haben wir keinen Leuchtturm leuchten gesehen, es war ja immer taghell, als wir ins Bett gingen und taghell als wir aufstanden. Dass die Schweden im hohen Norden einige Leuchttürme von einem Monat vor bis einen Monat nach Mittsommer gar nicht einschalten, weil es sowieso (fast) heller Tag ist, lernen wir heute auch noch.
Alles toll hier. Nur die Vorstellung, dass es nach dem 20. 9. immer, immer dunkler wird, bis es dann gar nicht mehr hell wird, erscheint uns nicht so prickelnd.
Aber da können wir ja nicht segeln, weil hier die Ostsee dann ja sowieso zugefroren ist.



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