Rotterdam (or anywhere?)

Der Schocker kam am Vorabend beim Strecke machen. Angedachtes Tagesziel war Scheveningen, ein schöner Halb-Tages-Schlag sollte es werden, damit man noch Luft holen kann für die darauf folgende lange Etappe vor Rotterdam und dem ganzen Rhein-Maas-Schelde-Delta
Auf der Seite der Stadt ist der Yachthafen in höchsten Tönen beschrieben und wir freuen ist sehr auf die Fahrt und den Stadtbummel - bis ich die Web Site des Yachtclubs öffne.

Port of Scheveningen Closed for visitors!!!!!
Dear guests please be aware that the port- and marina of Scheveningen are closed commencing 15th of June till 28th of July.
During the period mentioned Scheveningen is the host of the Volvo Ocean Race Finish and the Offshore Sailing Worldchampionship.
There are no berths available. The trafficcontrolcenter of Scheveningen will divert you to IJmuiden (North) or Rotterdam-Stellendam (South)
Please take this in account whilst planning your trip. 
The marina will be open for visitors again starting 28th of July

Also, die gesamte Planung zurück auf los. Es muss nach Rotterdam-Stellendam gehen, d.h. über das halbe Delta. Um Mitternacht wird dem Skipper wohler, es ist alles neu geplant. Zum Glück ist dank der gezeitenbedingten Strömung die Abfahrtszeit um acht Uhr moderat.
Und uns erwartet ein prächtiger Segeltag!
Den ganzen Tag kein einziges Wölkchen in der Luft, am Anfang zwar ein etwas schwächelnder 3er Wind, Mittags haben wir jedoch vier bis fünf Beaufort achterlichen Windes und die Post geht ab :-)
Vor Scheveningen ...

... liegen ganz schön fette Brummer auf Reede ...

... und ganz schön viele surren da herum. ...

.Schließlich sehen wir sogar noch MAPFRE, den
zweitplatzierten Volvo Ocean Racer
Es geht weiter, die Rhein- und Maasmündungen liegen bald vor uns. Da so viele Schiffe von Rotterdam kommend in die See stechen, hat man für quer fahrende (kleinere) Schiffe die Inshore Traffic Zone und beim Hoek van Holland ein "Recommended Crossing for Small Craft" quer zur Maasmündung angelegt. Laut Reeds Nautical Almanach meldet man sich per Funk an...

... und die Lotsen informieren dann über die Situation,
wenn z.B. ein 300 m langer Frachter passiert ...

Der riesige Europort von Rotterdam 

Das Sperrwerk am Haringfliet. Ein großer Teil der Niederlande liegt
unter dem Meersespiegel

Einschleusen Haringfliet:
Warten / Tore gehen auf , einfahren
Waarten bis neuer Wasserstand erreicht / Tore gehen
auf, möglichst gesittet und geordnet ausfahren

So erreichen wir Rotterdam Stellendam nach einer tollen und sehr abwechslungsreichen Fahrt.

Und: Es war überhaupt nicht beliebig hier, sondern sehr schön. Man schwamm in 22° warmem Wasser, es gab leckeren Fisch im Hafen Restaurant...

Titel Inspiration: Beautiful South

Tulpen aus Amsterdam

Ganz schwach in Erinnerung ist der Schlager noch, und so formt sich auf der Fahrt mit Fahrrad und Zug nach Amsterdam im Kopf immer mehr davon zusammen. Wilma hieß sie, hatte so ein Lausbubengesicht ...
Und Tulpen haben wir auch gefunden, natürlich am Blumenmarkt.

 Brigitta hat gelesen, dass die Amsterdamer pro Jahr 80 € pro Kopf für Blumenschmuck ausgeben. Dabei sind die Blumen - insbesondere Tulpen - recht günstig. Das passt zum Bild dieser bunten Stadt!
Käse, wenn nicht in Amsterdam, wo dann?

Typisch Amsterdam: viel Wasser, Fahrräder, schöne Häuser, ... 

... alle mit Krangalgen. Die Treppenhäuser seien so eng,
dass man Möbel nur von außen in die oberen
Stockwerke befördern kann. Heute hat das Umzugsunternehmen
einen Außenaufzug und transportiert fast
nichts mehr durchs Treppenhaus. Ob die fest verbauten Kräne noch eingesetzt werden? 

Passt zur bunten Stadt "Self-Portrait of a Dreamer" von Joseph Klibanski
Es gibt auch Reporterinnen und Kameraleute. Aber der
Anschluss vom Mikrofon???


Mobile Fahrradwerkstatt mit An- und Verkauf

I am sterdam

Titel Inspiration: Wilma

Mit Rückenwind nach Ijmuiden

Heute schellte der Wecker um sieben, weil um acht die Bootstankstelle öffnet. Fünf vor acht stehen wir an der Tanke... 
Bereits Viertel nach acht gehen die Leinen los und wir starten voll betankt bei schon angenehmen 17° und strahlend blauem Himmel unsere heutige Etappe. Zunächst ist der Wind im bescheidenen zwei bis drei Beaufort Bereich. Immerhin, das Großsegel hilft dem Motor bereits, als wir aus dem Texel Strom hinaus auf die Nordsee fahren.

Ein Fischer bei der Arbeit

Und dann: Ein U-Boot taucht vor uns auf und umrundet uns!
 Da man keine Notiz von uns nimmt, sehen wir uns nicht genötigt, Kurs oder Geschwindigkeit zu ändern. So ist der Militär - Spuk nach einigen Minuten vorbei und wir sind bald ziemlich allein zwischen Festland und der Schifffahrtsstraße "Off Texel".

Mittlerweile haben wir Rückenwind von drei bis vier Beaufort
Es geht schön voran mit der Butterfly Segelstellung
und mit dem helfenden Ebbstrom
Mit im Schnitt knapp sieben Knoten schaukeln wir die etwas über 40 Meilen hinunter nach Ijmuiden.

Im großen Hafen von Ijmuiden liegen wir schön ruhig im Off

Vorne haben rennomierte Werften Stegsegmente gemietet

Hinter dem Deich ist ein wunderbarer Strand mit netten Strandbars
 Und dann gibt es noch ein Hafenkino der besonderen Art
Junge Kerle springen eine geschätzt acht Meter hohe Mauer
hinunter in einen circa zwei Meter breiten Streifen Wasser!
Für Segler, die nach Norden, Süden, oder nach England wollen, ist dieser Hafen perfekt. Ijmuiden liegt, ohne Schleusen, sehr weit außen an der See, man muss als Durchreisender also keine großen Umwege segeln.
Und es gibt einen zweiten, ganz anderen Aspekt: Direkt vor dem Hafenbüro befindet sich eine Bushaltestelle, man steigt in einen Bus und kommt bequem direkt ins Zentrum von Amsterdam -- wenn die Busfahrer nicht streiken. So wie heute und wahrscheinlich morgen.
Das war unser Plan für morgen. Wir werden sehen.


Texel, die Letzte


"Die Letzte" bezieht sich nicht darauf, dass uns Texel nicht gefallen hat. Sie ist die westlichste und damit die letzte der Westfriesischen Inseln, die wir besuchen.

Wieder rattert um halb sechs der Wecker, wir haben über 30 sm vor uns und müssen über zwei Flachs, die nur zwischen mittlerem und Hochwasser befahren werden können. Es muss also wieder das Timing stimmen.
Der Wind hat auf Nordost gedreht. Hoch Daryl schickt nun auch uns besseres Wetter.
Immerhin kann man -zumindest zeitweise- im T-Shirt segeln
Die Fahrt verläuft ähnlich wie am Vortag, heute passt die Richtung besser und es sollte eigentlich gesegelt werden, aber der Wind war sehr schwach gerade Mal zwei bis drei Beaufort. So konnte die Genua den Motor nur unterstützen.
Erstaunlich große Pötte kamen uns auf den flachen Gewässern entgegen
Die Fähre lies sogar eine Fahrwassertonne aus und überholte uns rechts



Fischer waren heute sehr viele unterwegs ...

... und bei dem Wetter natürlich auch Segler
Der Ort is nicht sehr groß (der Hauptort von Texel liegt mehr im Zentrum der Insel), aber wir haben einen tollen Fischhandel entdeckt und uns mit Vor- und Hauptspeise eingedeckt. Die Vorspeise gab es in der Halbzeit des WM Spiels, und den Kabeljau nach der Niederlage. Hat trotzdem prima geschmeckt.
Eine interessante Garage gab es noch ...

... und einen schönen Hafen ...

... in welchem ein Flusskreuzfahrer aus Basel lag. 

Terschelling, die mit den Plattbodenschiffen

Die Gezeiten diktieren die Fahrt; 05:30 Uhr geht der Wecker. Punkt sechs löst sich der äußere Nachbarlieger vom Päckchen und wir drehen hinaus in das Wattfahrwasser. Es geht über drei Flachs, das Timing muss stimmen. Das erste Flach nehmen wir mit 90 cm Wasser unterm Kiel, beim zweiten sind es schon 1,3 Meter, das dritte ist kein Problem mehr. Puh! Alles richtig berechnet...

Im Zickzack durchs Wattenmeer
Uns begegnen viele Plattbodenschiffe
West Terschelling von der Seeseite ...

... der Fährhafen ...

... und das holländische Pendant zum deutschen Wasser- und Schifffahrtsamt
Am Abend klärt sich das Rätsel ...

... hier ist ein Nest für Plattbodenschiffe!
Der Gezeitenweiser. Ein in den Gezeiten schimmender Steg.
Sofern man niederländisch kann, ...

... kann man ablesen, welcher Hafen bei der aktuellen Tide angelaufen werden kann.
Auch das Städtchen ist schön ...

... und besonders imposant ist in der Stadtmitte der Leuchtturm

Ameland, die Schöne

Ameland hat uns sehr gut gefallen. Nicht zuletzt, weil wir nach ruppiger und langer Fahrt wie gestern beschrieben so schön aufgenommen wurden. Auch beim heutigen Gang - 14531 Schritte - hat uns hier alles gefallen

Schon morgens ging es aufregend los. Vor der Hafeneinfahrt wird gebaggert

Das Fahrrad dominiert: Verleih direkt nach der Fähre ...

... und der Parkplatz am Strand ist für Fahrräder; Behinderte dürfen mit PKW anfahren

Schöne Ecken gibt es auf Ameland ... 

... so auch am Strand an der Nordseite ...

... Was die Schneewehe im Scharzwald ist die Sandwehe in Westfriesland

Am Molenweg ist dieselbige toll in Schuss gehalten ...

... und abends gleich nebenan geht die Post ab

Vorm Hafen kann man trocken fallen ... 

... Aber im Hafen ist es auch sehr schön