Helgoland - Langeoog


Der Helgoländer Südhafen liegt in morgentlicher Ruhe.
Wir liegen links hinten vor dem grünen Kran

Wir liegen im Päckchen an dritter Stelle. Wir erfahren, dass es hier -z.B. am Vatertag, an Pfingsten oder im Hochsommer- auch vorkommen kann, dass man im Päckchen an 17. Stelle zu liegen kommt (statt Landleinen kann sich dann der eine oder andere an einer der gelben Tonnen zusätzlich sichern). Und während der Nordseewoche "kann man von Boot zu Boot quer über den Hafen gehen".
Wir wissen nicht, wie viel davon Seemannsgarn ist, aber mehrere Quellen berichten Ähnliches ...

Da, wie berichtet, unser ganz innen liegender Päckchennachbar um acht Uhr los will, klingelt der Wecker um sieben. Kaffee kochen, anziehen, klar Schiff. 
Dann geht es los: Zwei Landleinen lösen, zwei Springleinen lösen, alle Leinen sauber aufschießen.
Motor an, fünf Minuten Zeit fürs Warm-laufen-lassen geben, dazu einen Kaffee trinken. Vorleine los, Heckleine los, abstoßen, rückwärts in den Wind, wenden und ab in den großen Vorhafen. Von hohen Hafenmauern umgeben sind wir hier geschützt vor Wind und Welle und holen die Fender ein, die restlichen Leinen werden aufgeschossen und verstaut. 
Brigitta fährt in den Wind und ich setze das Großsegel - zunächst im zweiten Reff, es sind fünf Beaufort Wind angekündigt, es nieselt.
Ein kleine Armada verlässt mit uns den Hafen, die Gezeiten bestimmen hier meistens, wann es los geht, denn fast alle in einem Tagestrip erreichbaren Häfen müssen oder sollen mit Flut angefahren werden ...
Bye bye Helgoland
Es hat die vorhergesagten 5 bft und es hat zunächst eine ganz ungemütliche Welle. Kein Wunder, wenn das tiefe Wasser rund um die Insel plötzlich nur noch vier, fünf Meter Platz hat. Wo soll es hin, wenn nicht nach oben und einen Wellenkamm bilden?
Aber bald haben wir 40 m Wassertiefe, der Wind lässt etwas nach, wir können ins erste Reff am Großsegel und die Genua ganz öffnen. 
Zeit zum Frühstück in angenehmer Morgensonne.

Vom entgegen kommenden Rettungskreuzer werden wir freundlich gegrüßt
Der Wind lässt weiter nach. Das Groß geht ganz hoch.
Es ist "wechselnd bewölkt", wie es im Wetterbericht heißt, wenn das mit dem Sonnenschein weder Fisch noch Fleisch ist. Der Wind pendelt sich zwischen drei und vier Beaufort ein, es geht mit 6,5 kn dahin. Schließlich gibt es immer weniger Wolken und damit immer mehr Sonne und wir finden uns in gewohnter Position:

Die Kreuzung der Schifffahrtsstraße "Deutsche Bucht West" geht problemlos, auch das südöstliche Ende des Verkehrtstrennungsgebiets Terschelling erreichen wir ohne Ausweichmanöver und bald erreichen wir die Küstenverkehrszone, in welchem sich kein großen Pötte bewegen. Hier und da ein Schlepper oder ein kleiner Frachter und sonst nur Freizeitboote.
Wir segeln am Wind, wenden am West-Ende der Insel Langeoog mit miserablem Wendewinkel: der Flutstrom setzt gegen uns. Wir kreuzen zwei Stunden quer zur Richtung zum Ziel, als der Wind uns verlässt. Mit Motor geht es zur Westseite der Insel und in die Accumer Ee. Endlich quer zum Wind geht die Genua noch einmal auf und wir rauschen mit über sieben Beaufort zwischen Baltrum und Langeoog hindurch.

Eine Stunde später nehmen Freunde und sehr nette Menschen die Leinen entgegen und wir sind in kürzester Zeit fest auf Langeland.
Es folgt der Anlegeschluck

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