Langeoog - Norderney

Wir haben einen tollen Tag mit Freunden auf Langeoog verbracht! Erst ein schöner, gemütlicher Brunch, dann eine Inselführung auf dem Fahrrad - Langeoog ist autofrei.

Selbstverständlich wurde der höchste Punkt der Insel erklommen
Um drei Uhr hieß es Abschied nehmen, der sehr nette und kompetente Stegwart (so wird der Hafenmeister hier genannt) hat uns geraten, heute Abend weiterzufahren, es ist für morgen Starkwind vorhergesagt. "Fahrt zwei Stunden vor Hochwasser los, geht über das Wattfahrwasser, dann kommt ihr über alle Untiefen rüber und seid zwei Stunden nach Flut in Norderney"
Abschied nehmen vom idyllischen Hafen Langeoog
Also gingen um 16 Uhr die Leinen los, es ging motorend gegen den Wind von fünf Beaufort, in Böen sechs. Man fährt hinter den Inseln und ist deshalb vor der rauen Nordsee geschützt, eine hohe Welle kann sich hier nicht aufbauen. Natürlich bremst das einlaufende Wasser und der Gegenwind die Fahrt etwas, aber sobald das Hochwasser erreicht ist, beginnt es auch schon wieder langsam abzufließen und hilft ein wenig, das Boot gen Norderney zu schieben.
Die Wattfahrwasser hinter Baltrum und Norderney sind präzise betonnt, man darf nicht nach der Seekarte fahren, denn die Sände und damit die befahrbaren Gatte verändern sich ständig. Man fährt also auf Sicht, bei Gegenwind muss mit dem Motor gefahren werden, kreuzen ist nicht möglich, da die befahrbare Rinne viel zu schmal ist.
Irritiert hat uns zunächst, dass die tieferen Stellen mit Tonnen ausgelegt sind, währen die ganz flachen Bereiche, die wenn es ebbt trocken fallen, mit Pricken markiert sind:
Man fährt quasi am Waldrand entlang
Aber klar, obwohl weit und breit nur Wasser zu sehen ist, fällt bei Ebbe das alles, einschließlich der Fahrrinne trocken. Tonnen sind mit Ketten am Grund verankert, welche hier mindestens vier Meter lang sein müssten. Sie haben also einen sogenannten Schwojkreis (sie müssen nicht exakt über der Verankerung schwimmen) und können damit die exakte Position des Fahrwassers nicht markieren. Die ca. 10 Meter hohen Bäume, deren Spitzen bei Flut um die zwei Meter aus dem Wasser ragen, stecken vier, fünf Meter fest im Grund, sie verändern ihre Position nicht.

Also viel Neues über das Gezeitenrever gelernt, oder sagen wir mal vorsichtiger, sich zusammengereimt. War jedenfalls eine interessante Überfahrt hinter den Inseln.

Und tatsächlich zwei Stunden vor Flut in Langeoog los, zwei Stunden nach Flut in Norderney angekommen, aber nur dreieinhalb Stunden gefahren. Des Rätsels Lösung: In Norderney setzt die Flut ca. 30 Minuten früher, als in Langeoog.


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