Guernsey

Heute ist wieder Segeln!

Groß und Code Zero ziehen uns nach Nordost
... Zumindest bis Nachmittags. Dann schwächelt der Wind wieder einmal und der Motor muss mithelfen.

Ohne Wind können wir auch eine Rennmaschine überholen :-)
Nach 54 Meilen und 12 Stunden Fahrt erreichen wir um 20 Uhr St. Peter Port auf Guernsey. Die Mariners weisen uns einen Platz im fetten Päckchen zu. Wir landen, soweit wir sehen können in der vierten oder fünften Reihe. Aber warum wurden wir gefragt, ob wir in die Marina wollen? Eine Stunde später kommt Bewegung in den Steg, ein Boot nach dem Anderen wird in den Hafen eskortiert und bekommt einen Platz zugewiesen. Des Rätsels Lösung: Wir sind in Great Britain, hier gehen die Uhren eine Stunde nach...
Fest in der Marina
Wir haben schon für zwei Nächte bezahlt. Morgen ist Inseltag.

Perros-Guirec

Zwei Fronten sind am Wochenende über uns hinweg gezogen, aber am heutigen Montag Morgen wurde das Wetter besser. Vor allem die starken Böen (bis acht Beaufort) haben sich nach und nach auf fünf bis sechs reduziert, sodass wir beschlossen, zwischen 14 und 14:30 Uhr die Leinen loszuwerfen. Wir würden ein, zwei Stunden den Strom noch gegen uns haben, aber dann sollte er kentern und uns pünktlich nach Perros-Guirec ziehen.

In der Bucht von Perros lugt wieder die Sonne hinter den Wolken hervor

Pünktlich? Ja. Der Linkin Hafen liegt sehr geschützt in einer Bucht. Zur offenen Nordostseite wird er durch eine dicke Hafenmole geschützt, soweit so gut. Das Hafenbecken würde allerdings, wie die ganze Umgebung, bei Ebbe trocken fallen (Click, um die Situation bei Ebbe zu sehen). Also hat man an der offenen Seite der Bucht einfach eine Mauer gemauert, so hoch, dass im Hafen gerade mal drei Meter Wasserhöhe zurückgehalten werden,  wenn es ebbt. Et voila: man hat ein "Bassin a flot"
Natürlich braucht es jetzt noch ein Tor, da in einen Hafen ja auch Schiffe ein- und ausfahren können sollen.
Das Tor ist ziemlich schmal geraten, nur 6.35 Meter breit, und dann noch starke Strömung!
Rechts und Links des Tors ist besagte Mauer, die jetzt, bei halber Flut nicht sichtbar ist.


Hafen und Städtchen sehen gemütlich aus
Allerdings ist der Hafen so ziemlich in britischer Hand, einige haben ziemlich laute Stimmen. So laut, dass man die Franzosen mit der Gitarre (Dirty old town) gegenüber kaum hört.

Aber sonst alles sehr nett!



Landausflug nach Saint-Pol-de-Léon

Es kam wie vorhergesagt, die Wind- und Wettervorhersagen für das Wochenende sind nicht besonders günstig, weshalb wir beschlossen, das Wochenende hier in Roscoff zu verbringen.

Von einem anderen Segler hatten wir erfahren, dass es einen Bus nach Saint-Pol-de-Léon gibt, der direkt neben der Marina, im Fährhafen, abfährt. Damit geht es für einen Euro pro Person eine Viertelstunde ins Inland, wo wir einen schönen Ort mit vielen Kirchen vorfinden.
Besonders auffällig ist der Turm der "Kapelle" Notre-Dame du Kreisker, Vauban "bezeichnete diesen Turm als das gewagteste Gebäude, das er jemals gesehen habe" (Wikipedia)
Auch einen Frisör finden wir, es war dafür Zeit geworden nach fast zwei Monaten...
Fantastisch gegessen haben wir im Restaurant "Dans la Grand Rue".
Schließlich wurde noch eingekauft und mit dem kostenlosen Bus die Caves aufgesucht, um die Vorräte aufzufüllen.


Adieu Biscaya, zurück im Ärmelkanal

Eine halbe, maximal eine Stunde vor Niedrigwasser fährt man los, wenn man nach Roscoff will, erklärt uns der Hafenmeister. So hatte der Skipper das auch ausgerechnet, aber es ist ein beruhigendes Gefühl, bestätigt zu bekommen, dass man keine Rechenfehler gemacht hat. 
 Niedrigwasser ist Mittags gegen 13:00 Uhr und wir kommen wie geplant Punkt zwölf los.
Wir sind nicht die Einzigen auf dem Weg nach Osten.
Schließlich, die Île de Batz, auf dem Hinweg lag sie im Seenebel
Seglerisch ist wieder einmal nichts zu berichten; kein Wind, öliges Wasser, der Chennal du Four, bei dem in der Literatur immer zur Vorsicht geraten wird, war ruhig wie eine Mietzekatze. Zwar gab es zwei Knoten Strom durch die einlaufende Flut, aber keine Welle und schon gar keine Brecher.

Wir haben uns heute von der Biscaya verabschiedet und sind zurück im Ärmelkanal. Schön war es! Tolles Wetter, leckeres Essen, aufsehenerregende Küsten und immer wieder: Sehr nette und hilfsbereite Menschen!

Nur eine Frage bleibt noch: Warum kommen bei Hafeneinfahrten *immer* Fähren? Es muss Murphey's Law sein!
Aber vor dieser Fähre kommen wir locker in den Hafen ...
... denkt der Skipper, bis er eines Besseren belehrt wird.
Während wir warten, bis die Fähre eingefahren ist, schnacken wir mit dem Marina-Mitarbeiter, der uns in Empfang genommen hat. Von ihm werden wir auf einen tollen Platz eskortiert: Rechts und links Dauerlieger, also niemand da, gute Aussicht, wenig Strom und kaum Schwell.

Hier kann man es aushalten, denn es sieht so aus, als müssten wir hier eine Front abwettern, kann also sein, das es morgen und übermorgen keine Schiffsbewegung gibt.

L'Aber Wrac'h

Weniger geht (fast) immer. Die Windvorhersage für heute:
08:00  E  2/3
11:00  u* 1/3
14:00  u* 2/3
17:00  NW 2/3   * umlaufend
Und so kam es auch. Im Logbuch stehen folgende Eintragungen:
10:30  O  2
11:00  W  2
12:30  N  1
Also schwach umlaufend. An Segeln war nicht zu denken, nicht einmal an ein bisschen Unterstützung für den Motor. Alle Segel blieben während der ganzen Fahrt aufgerollt bzw. eingepackt.

Interessant war die Fahrt dennoch. Nach der Überquerung der großen Bucht vor Brest ("Avant Goulet de Brest") schwenken wir am Leuchtturm St. Mathieu nach Norden.

Imposant: Leuchtturm Saint Mathieu
Vorne ölig glattes, hinten brechendes Wasser: Wir sind im "Chenal du Four"
Massive Leuchttürme markieren die Steine vor L'Aber Wrac'h
Blick in den Fjord (L'aber = kleiner Fjord)
Der Hafen füllt sich
Wir sind zugeparkt. Macht nix, wir müssen morgen erst gegen Mittag los.

Im Hafen gibt es im Café du Port immerhin das Nötigste. Baguette, Konserven, Bier. Das Dorfzentrum ist zwei Kilometer entfernt. So gestaltet der sich "Stadtbummel" etwas länglich. 
Im Dorfmittelpunkt die Kirche, ...
... auffallend schön Licht-durchflutet
Um die Kirche herum der Supermarkt, die Metzgerei und eine schöne Bar Tabac, in der wir ein frisch gezapftes Bier trinken.


Camaret-sur-Mer

Für heute wurde eine kurze Etappe geplant. Audierne - Camaret. Camaret-sur-Mer ist der perfekte Absprunghafen, um die NW-Ecke von Finistere zu umrunden. Dieses Mal wollen wir nicht über die Île d'Ouessant, sondern dicht unter Land bleiben.
Die heutigen 28 Seemeilen gestalten sich sehr abwechslungsreich.

Segeln: Wir legen unter Segeln von der Ankerboje ab und segeln bis zur Île de Sein mit Code Zero und Großsegel

Raz de Sein: Heute eher eine Miezekatze, als wildes brechendes Wasser

Panorama: Wild zerklüftete Steilküsten wechseln sich mit sandigen Buchten ab
Imposant: Großsegler zwischen Felsentürmen
Ausguck: Auch von Land aus wird die Steilküste bewundert.
Durchblick: Loch im Stein
Sehr beeindruckend war die Fahrt nach Camaret. Wir haben selten solche bizarren Steine und Steilküsten gesehen.
Schon um 14:30 Uhr sind wir fest im Port Vauban und haben viel Zeit, um die Umgebung zu erkunden.

Beim Hafenmeister gibt es Fahrräder, perfekt für den Einkauf im Supermarkt und zum Wäsche waschen in der Laverie
Weste und Helm seien "obligatoire" meinte der Hafenmeister ...
Das Kirchlein für die Fischer ...
... natürlich hängen Schiffchen ...
... von der Decke
Praktischerweise hat man vor der Kirche einen Friedhof angelegt; in diesem Fall etwas besonders, ein Schiffsfriedhof:


Schön hier, man kann wiederkommen.

Wind, endlich Wind!

Der Morgen beginnt erst um halb neun. So will es der Gezeitenstrom. Es gibt einen tollen Blick auf die Promenade von Concarneau:




Man war vom Segelboot zum Motorsegler mutiert. Auch heute wieder ging es - nach dem Einkauf in den schönen "Halles", einem überdachten Markt - wieder bei einer, in Böen zwei, Windstärken los. Bis Mittags war keine Änderung in Sicht. Dann, vor dem Pte. de Penmarc, als hätte jemand den Schalter "Wind" umgelegt, hatten wir innerhalb einer Viertel Stunde vier Windstärken. Sehr merkwürdig. Genau beim Beginn von Finistere. Am Ende der Welt scheint immer Wind zu herrschen. Den Skipper freut es, ENDLICH! Es kommt Wind!
Die Segel werden gesetzt, der Motor geht aus, wir fahren dahin. Vier Windstärken. Was will man mehr, nach so einer langen Segelpause!

Was soll's, dass es genau von da bläst wo man hin will? 

Es geht auf die Kreuz ... 

... gemeinsam mit einigen anderen 
Es ist zu schön, um nicht zu segeln. Kaum Welle in der Bucht von Audierne, stabiler Wind und einige Segelboote um uns herum, auf denen man sich offensichtlich genauso über den Wind freut wie wir. So entwickelt sich eine Spontanregatta. Wir haben uns ganz gut gehalten gegen eine zwei und eine einen Meter längere Yacht :-)



An der Boje, Laptop bereit für den Blog.
Wir sind fest in der Ankerbucht vor Audierne 

Motorsegeln nach Concarneau


Es ist unglaublich. Da fährt man in die Biscaya und was macht man in der Bretagne, wo man "alle vier Jahreszeiten an einem Tag erleben" kann? Man motort. Und das nicht nur hier und da mal. Man motort tagelang.
War es gestern schon windlos, dann war es heute windlos und heiß!
Wenn schon kein Wind, dann wenigstens etwas zu sehen. Die IMOCA Racer beim Drheam Cup 400.

"Eine Welt ohne Aids" !

Auch Isabelle Joschke ist mit von der Partie

Die Einfahrt nach Concarneau ist spannend. Viel Verkehr hinein und hinaus...
Wir erhalten einen wunderbaren Platz mit Blick auf die Hafenpromenade und die Ville Close
Beim Rundgang entdeckt:
Leuchtturm La Croix

Warum man diesem Kerl in einem Fischerhafen ein Denkmal setzt, bleibt offen

"Die Zeit vergeht wie der Schatten" steht am Eingang zur Ville Close geschrieben.

Es gibt ...


... schöne Blicke ...

... witzige Restaurantnamen ...

... und Durchblicke.
Im Cafe d'Atlantic wollen wir zu Abend essen.  Aber leider, der Koch ist nicht da, 'er ist glücklich' :-)
Wir finden "Ty Cosy", auch sehr lecker!




Ein Tag in Quiberon

So eine Windvorhersage hat der Skipper bisher noch nie erhalten:
   Zeit  Richtung  Stärke
  05:00    u*       1/2
  08:00    u*       1/2
  11:00    u*       0/3
  14:00    SW       2/3
  17:00    W        2/4       *: umlaufend

Seglerisch ist das die größte Minusnummer, die mir bisher untergekommen ist. Also fahren wir zur Tanke, machen voll und motoren über die Loire - Bucht. Wir sehen wieder Delphine, aber nur kurz, heute sind sie nicht an uns interessiert.

Es ist (fast noch schlimmer) wie/als angekündigt
Ausfahrt von der Île-de-Noirmoutier bei Ebbe

"Öliges Wasser" (= kein Wind keinerlei Kräusel): Die Reede von Nantes

"Verträumte" Ankerbuchten an einem Sommersonntag ...

Leuchtturm Le Four, wir nähern uns ...
... und sind schließlich fest in Port Haliguen in Quiberon











Sehr schön hier. Kein Wunder, dass es einigen Promis hier gut gefallen hat.

Titel Inspiration (wen wundertes?) Link