Ameland die Zweite

Wie auf dem Herweg ging es heute durch das Wattenmeer zurück nach Ameland. Rückenwind mit vier bis sechs Beaufort, einzelne Böen haben wir mit sieben gemessen. Man muss konzentriert fahren. Also gibt es nicht so viele Bilder. Genauer gesagt, es gibt nur ein Bild ...

Los geht es von Ameland um 10:30 Uhr... Hätten wir nur den eigenen Berechnungen und dem Rat des Hafenmeisters vertraut: Drei Stunden vor Hochwasser (14:30 Uhr) soll man mit unserem Tiefgang von 1,10 Meter los fahren. Ergebnis: Schon am ersten Flach dürfen wir eine Pause von 45 Minuten einlegen, da wir nicht drüber kommen...
Das zweite Flach schaffen wir gerade so, ganz leicht spüren wir den sandigen Grund ein, zwei Male.
Dazu kommt: Dank des Rückenwinds fliegen wir mit sechs bis sieben Knoten Geschwindigkeit dahin! Langsamer geht nicht, sonst kann man nicht mehr steuern.
Am dritten Flach, dem Blauwe Balg, entscheidet der Skipper, einen Umweg zu nehmen: Wir sind wieder zu früh, der Wind bläst mittlerweile konstant mit sechs Beaufort, es hat auch Welle, so will man nicht fest sitzen und auf tieferes Wasser warten.
Also geht es hinaus ins freie Wasser. Dabei muss präzise das Fahrwasser eingehalten werden, rechts und links sieht man "Overfalls", heftig brechende Wellen, die bei Wind gegen Strom entstehen.
Wir rauschen mit Halbwindkurs mit hoher Geschwindigkeit das Fahrwasser hinaus, halsen und zurück geht es wieder flott mit halbem Wind hinunter am "Kopf" von Ameland (westlicher Teil der Insel) hinunter in das Fahrwasser nach Nes, dem Hafen von Ameland.
Der Hafen, vor zwei Monaten fast leer, ist nun voll. Aber auch heute kommt der Hafenmeister uns auf dem Steg entgegen und weist uns einen Platz im Päckchen zu. Der einzige Nachteil: der Wind steht mit fünf bis sechs Beaufort querab. Der Versuch mit dem Bug halbwegs in den Wind zu liegen zu kommen scheitert schnell. Eben dieser Bug ist so nicht zu kontrollieren. Also raus und rückwärts mit viel Speed. Dank zwei jungen Männern, die unsere Leinen entgegen nehmen, gelingt das Anlegen.
Es hat heute einen Schnaps und ein Bier gebraucht...
Nach sechs Stunden Fahrt fühlen wir uns "reif für die Insel", gehen ein paar Schritte zum Vishandel Metz und essen - wie auf dem Hinweg - Fischpaella. Es war wieder ganz hervorragend, gut gekocht, nicht fritiert...

Markierung links 45 Minuten Wartezeit; Markierung rechts: Der Blauwe Balg. Bei gutem Wetter spart er zwei Stunden Fahrt. Heute erscheint es angebracht, den Umweg in Kauf zu nehmen

Ost-Ende des Blauwe Balg; wir haben den Umweg in nur 90 Minuten abgearbeitet.

Ein schönes Tier wurde dann noch beim Abendspaziergang durch Nes entdeckt. Wie viele Hufeisen das sein mögen?


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