Durch das IJsselmeer in die Waddenzee

Mit einer Entschädigung zum gestrigen trüben Anblick verabschiedete sich heute das IJsselmeer von uns mit strahlendem Sonnenschein und einem schönen dreier Halbwind, der uns rasch an die Zandwerder Schleuse führte und hinaus ging es auf das Wattenmeer.

Die Sonne blieb uns heute den ganzen Tag treu, aber dennoch war alles direkt hinter der Schleuse anders. Rechts und links gab es Sandbänke, die trocken fallen und die es zu vermeiden galt und es gab einen Flutstrom, der dem Segel half uns zu ziehen und wir rauschten teils mit über acht Knoten dahin.

Ergebnis: Die Fahrrinne wurde immer untiefer, bis wir sanft auf nullkommanull Knoten abgestoppt wurden. Wir saßen im Schlick fest.
Segel einholen, eine Viertelstunde warten, Motor auf volle Kraft rückwärts, wir kommen frei, wenden und der Anker fällt. Erst jetzt realisieren wir, dass das 50 Meter entfernte Plattbodenschiff ebenfalls vor Anker liegt und auf steigendes Wasser wartet. .
Ein Katamaran fährt gemütlich an uns vorbei, er hat nur ganz wenig Tiefgang.

Wir essen zu Mittag. Das Wasser steigt, aber der Skipper bezweifelt, ob die restliche Zeit noch reicht das Flach zu überwinden, bevor das Wasser wieder fällt.
Die Wassertiefe wird mit dem langen Enterhaken gemessen. 1,6 Meter an unserem Ankerplatz. Als ich dann feststelle, dass der Tiefenmesser 2,3 Meter und damit 70 cm zuviel Wasser unter dem Kiel anzeigt, ist der Entschluß schnell gefasst: Umkehren, eine Stunde zurück nach Harlingen und hoch nach Terschelling.

Auf dem Weg zurück wird gegrübelt: Wie kann es sein, dass der Tiefenmesser so falsch anzeigt? Immer wieder einmal wurde er überprüft und schien richtig anzuzeigen? Die Antwort bleibt für heute offen.

Immerhin gestaltet sich die Fahrt von Harlingen nach Terschelling noch einmal recht sportlich. Und den Hafen und das schöne Städtchen kennen wir ja schon, da kann man es aushalten.

Tschüß IJsselmeer!
Die Schleuse am Kornwerderzand ist voll, nie im Leben hätten wir gedacht, ...

... dass es für uns noch Platz gibt. Aber die Schleusenwärter haben ein gutes Auge und verstehen  ihr Handwerk!
Uns kommen Sandberge ...

... und anderes Schüttgut entgegen.
Vor Anker auf das Hochwasser warten: Neben uns ein weiterer Ankerlieger, im Hintergrund ein kleineres Boot, das festsitzt ...

... der Katamaran hat keine Probleme mit dem Tiefgang und fährt genüsslich an uns vorbei.

Zurück vor Harlingen; das Wasser schäumt von den vielen Frachtern, Klein- und Großschiffen sowie Fähren und Schnellfähren! Immerhin gibt es eine separate Spur für "small craft"

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