Eastbourne

Der Channel Pilot, unser Törnführer, beschreibt unsere heutige Reise als eine der "most scenic" Küsten von Großbritannien. Wir sind gespannt auf das, was uns erwartet.

Zuerst einmal gestaltet sich allerdings die Ausfahrt aus dem Fluss Arun in Littlehampton noch etwas, sagen wir, abrupt. Ich hatte die Abfahrt für 10 Uhr geplant, immerhin zeigt der Pegel, der praktischerweise am gegenüberliegenden Ufer angebracht ist, um halb zehn noch drei Meter Wassertiefe. Gut, dass ich noch einmal mit Tom, der guten Seele des Hafens, rede. Er erinnert mich, dass die Barre vor dem Hafen 90 Zentimeter trocken fällt, und die muss man vom Hafenpegel abziehen, wenn man ausfahren will.
"So you go now, and I mean *now* or you wait for the flood in the afternoon" ist sein trockener Kommentar.
Konzentriert wird das Boot zum Ablegen bereit gemacht und Viertel vor zehn gehen die Leinen los.
Gut dass wir mit hochgeklapptem Kiel nur 1,10 Tiefgang haben, sonst hätten wir Littlehampton noch einen halben Tag genießen dürfen.
Aber wir hatten Littlehampton am Sonntag Abend gesehen: lebhaft laut und bunt. Allerdings, das Thai Restaurant direkt beim Town Quai ist hervorragend! Und ein guter Stopover ist Littlehampton allemal.

Während wir bis jetzt an der englischen Küste weitgehend Sandstrand sahen, sehen wir bald, nachdem wir den Hafen verlassen, eine Kreideküste
Dann folgen die Seven Sisters:

Es bleibt die Frage, warum es dann acht Erhebungen sind. Schön, dass Wikipedia die Frage beantworten kann :-)
Von weitem sah es aus als hätte man eine Bresche in den Kreidefels gesägt, zumal der Ort auch noch Birling Gap heißt; erst das Teleobjektiv zeigt, dass es sich um eine Treppe handelt.
Dabei hat es Birling Gap ziemlich hart getroffen, es wird wohl bald von der Landkarte verschwinden.

Dann folgt Beachy Head. Ein gigantisches Kreideriff und ein schöner Leuchtturm davor, vor dem sich bestimmt schon tausende von Seefahrern dankend verneigt haben.
Beachy Head ist -normalerweise- umtost von kochendem Wasser. Aber heute bei diesen Bedingungen - ein, in Böen zwei Beaufort - können wir sehr weit innen fahren und den Anblick genießen. 1999 ist dieses Kliff kollabiert und es sollen 100.000 Tonnen Kreidefels heruntergefallen sein!
Der Leuchtturm wurde aus Kostengründen außer Betrieb gesetzt. Aber noch steht er und warnt die Schiffe vor dem Kap. Und dass er noch so schön weiß-rot-weiß aussieht, ist den "Save the Stripes" Freiwilligen zu verdanken, die Geld sammeln und sicherstellen, dass die Farben regelmäßig erneuert werden.



Dann geht es um eben diese Ecke bei Beachy Head und Eastbourne kommt in Sicht.
Eine typisch englische Silhouette eines Seebads.
Seebrücke ...

... und schöne alte Häuser.
Eastbourne kann immer angelaufen werden. Der Hafen hat über zwei Schleusen "Verbindung zur Außenwelt"
Unsere Freunde erwarten uns schon!



In der Schleuse ist es geschäftig, aber dank klarer Anweisungen des Schleusenwärters ...

... läuft alles sehr geordnet und ohne Probleme ab.

Die North Bridge wird für uns geöffnet ...

... und bald sind wir fest an unserem Platz: ...

... Direkt vor dem Haus unserer Freunde!


Keine Kommentare: