Langeoog: Bleiben oder weiterfahren?

Der Wecker hat uns heute Morgen um sechs hart getroffen. Dabei war gar nichts besonderes am Vorabend. Naja, wie auch, der Hafen von Borkum ist eher von trister Natur. Aber der Reihe nach.

Eigentlich wollten wir ja zum Wassersportverein Burkuna, weil der Internet Auftritt so nett ist. Und vor allem wollten wir ins Hafencafe Burkuna. Man liest sehr viel Nettes über das Hafenmeister-Cafe-Betreiber-Paar. Aber es gab keinen freien Platz mehr. So mussten wir am ungepflegten Nothafen des Wasser- und Schifffahrtsamts festmachen. Bezahlen kann man nicht, Wasser oder Strom gibt es auch nicht und man hat die Aussicht, am nächsten Morgen, wenn der Beamte kommt, weggescheucht zu werden.
Das erfahren wir von Jackie im Burkuna Cafe, und dass es weit und breit keine Einkaufsmöglichkeit gibt. Sie verkauft uns freundlicherweise noch ein Päckchen Lieken Urkorn Vollkornbrot, da wir auf dem letzten Kanten Brot angelangt sind. Ob wir sonst noch was bräuchten, Butter, Milch oder so was? Nein, vielen Dank, nur das frische Brot geht zur Neige.
Wir werden, wenn wir hier wieder vorbei kommen auf jeden Fall bei Jackie und Heiko Halt machen!

Das Vollkornbrot schmeckt nach fast zwei Monaten Baguette und/oder Croissant heute Morgen ganz vortrefflich! Nochmals vielen Dank, Jackie!
Und vom WSA haben wir auch keinen gesehen, denn die Tiede hat uns diktiert, den Hafen um halb sieben zu verlassen.

Schließlich müssen wir wieder gut zwei Stunden zurück und hinaus aufs freie Wasser fahren, bevor wir endlich nach Osten eindrehen können. Dabei gibt es Wind gegen Strom, eine sehr ruppige Angelegenheit. Zum Glück in Maßen (meint: keine Sturmstärken), aber gut, dass wir wenigstens den Strom mit uns haben.

Auf dem Weg nach Osten, wie die Tage zuvor, gibt es Rückenwind. Es geht, wie es sich bewährt hat, nur unter Genua flott dahin.

Kurz vor der Ansteuerung Langeoog stellt sich die Frage hier bleiben oder weiter fahren? Ein Anruf beim Hafenmeister bestätigt, es gibt noch genug Platz in der Marina, aber wegen der Barre solle man auf halbes Wasser zwischen Ebbe und Flut warten, das sei dann sicher um einzulaufen. Spiekeroog, die nächste Anlagemöglichkeit, fällt trocken, die genauen Zeiten sind nicht berechnet. Als dann auch noch das Handy bimmelt und die Freunde berichten, dass sie auf Langeoog sind, fällt die Entscheidung.

Auch er wartet
Vor uns ein offensichtlich einheimischer Segler. Wir rufen ihm ein paar Fragen zu. Er hat 1,2 m Tiefgang, also zehn Zentimeter mehr als wir. Er dreht gerade ab und fährt ein.
Ein großes Fischerboot kommt heraus und befährt die Engstelle. Es hat laut AIS Signal einen Meter Tiefgang.
Also kann man jetzt hinein. Wir messen vier Stunden vor Hochwasser drei Meter Tiefe an der flachsten Stelle.
Wieder sind wir auf Langeoog angelandet und haben die Freunde getroffen. Wir haben einen schönen Abend miteinander in der Kombüse verbracht. Sehr guter Fisch!


Titel Inspiration: The Clash

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