- Côte d'Azur zu Pfingsten, das wäre Mal was!
Speziell hat uns die Möglichkeit gereizt, einen One-Way-Turn zu machen. Parallel zur Küste geht eine Bahnlinie, sodass man in vernünftiger Zeit am Törnende zum Ausgangspunkt zurückfahren und Auto und Trailer holen kann. Folglich ist man auch recht flexibel, was den Endpunkt betrifft. Bei gutem Wind kann es etwas weiter gehen, bei besonders schönen Plätzen ruhig auch etwas langsamer. Alles was es braucht, ist ein Slip im Zielhafen.
Und schließlich die Freiheit, je nach Wetterlage W-E oder E-W zu fahren. Aus Südwestdeutschland über die Autoroute du Soleil nach Toulon, oder durch den Gotthard Richtung Golf von Genua, beides etwa gleich weit.
Den von mir sehr geschätzten blauen Törnführer habe ich für die französische Riviera nicht gefunden. Aber Rod Heikells "Französische Mittelmeerküste..." hat sich bis dato als gute Alternative erwiesen.
Nicht nur schöne, sondern auch gute, weil brauchbare Luftaufnahmen; Kontrollblick und Vermessung der Entferungen in Google Earth - eine prima Kombination zum Planen.
Heikell beschreibt teils etwas trocken und "neutral", man muß manchmal schon zwischen den Zeilen lesen, um zu erahnen, was er gut und was er nicht so gut findet.
Auf den ersten Blick würde man wohl denken, die vorherrschende Windrichtung sei W. Heikell beschreibt diese jedoch im küstennahen Gebiet (unter 60 sm vor Land) als eher E bis SElich. Dies hat auch der Windfinder Nizza weitgehend bestätigt - wenn auch gewisse Wahrscheinlichkeiten für Mistral existieren. Aber der, so Heikel, wird gen E immer unkritischer. 55kn Mistral Wind, wie *im* Hafen von Bonifacio / Korsika vor einem Jahr erlebt, sind wohl eher unwahrscheinlich.
Ein weiterer Vorteil, speziell mit kleinen Booten, ist die relative Dichte der Häfen und Marinas. Natürlich sind nicht alle gegen jede Windrichtung geschützt, aber einen Unterschlupf in erreichbarer Nähe zu finden, erscheint möglich.
Und es gibt Aussichten auf flotte Gennakerfahrt. 7.5kn gingen bei unserem ersten Törn mit der LW in Dänemark. Mal schauen.
Nach der ersten Runde Einlesen in das Revier bin ich recht optimistisch. Könnte was werden. Schließlich macht diese Tätigkeit einen großen Teil meiner Freude am Segeln aus: Die wenigen Tage auf dem Wasser dehnen sich in der Vorbereitungsphase auf Wochen und Monate aus, bei denen man abends liest, plant, nachdenkt, abwägt, mit Crew (Ehefrau) und Freunden spricht, Erfahrungen und Gedanken einholt. So begint der Pfingsturlaub schon ganz langsam im Dezember...
Und dann der Törn selbst. Vorfreude pur. Vielleicht fährt ja Pegge mit seiner jetzigen Dehlya mit, wenn auch nur ein Stückchen, wär schön, wenn das mal klappen würde.
Und die Vorfreude auf die Nacharbeit nach dem Törn; GPS auswerten, Logbuch nachlesen, Fotobuch erstellen, Video schneiden - aber dazu, wenn es dann klappen sollte, später.