Tag 39 - Ein Fahrtensegler kreuzt nicht ...

... Außer im Øresund, wenn es keine Welle hat. Was für ein Tag! Aber von vorn:

Alles begann mit einem schönen Frühstück unter blauem Himmel im Cockpit. Wir hatten den Logenplatz für das Hafenkino. Es lief immer wieder derselbe Film, aber mit anderen Booten und Darstellern:
Fertigmachen zum Ablegen, aus der Box herausfahren, wenden, Leinen aufschießen, Fender einholen. Manche blicken noch einmal zurück und verabschieden sich gedanklich, andere schauen nur nach vorne, als hätten sie schon vergessen, wo sie waren...

Gegen 10 Uhr gingen bei uns die Leinen los, noch vor Schloss Kronburg wurden die Segel gesetzt und hoch am Wind ging es bei 3 bft und unwesentlicher Welle auf die Kreuz. Eine halbe Stunde lief der Motor noch mit, bis der Wind auf 9 kn zunahm, die wir in 5 kn Fahrt umsetzen konnten. So ging es den Sund hinunter


Gegen 14 Uhr war der Wind auf 4-5 bft angeschwollen und bei 17 kn ging das erste Reff ins Großsegel. Schon um 14:30 wurde bei strammen 5 bft auf Reff 2 verkleinert, auch die Genua wurde zum Optimieren des Trimm etwas verkürzt.
Um 15:30 waren wir zurück bei 3-4 Windstärken, nun aber so nah am Ziel, dass der Motor anging und wir die restliche Strecke in die Einfahrt des Hafens von Kopenhagen motorten.

Enorm überrascht waren wir, als uns in der Hafeneinfahrt ein Flugzeug entgegenkam!

Es bog allerdings in einen für Schiffe gesperrten Bereich ab um zu starten

Die Kaimauer links wird unser Liegeplatz - Anlegeschwung vor der Amalienborg

Den Stromanschluss gefunden!
(BTW: Neuer Haarschnitt gestern in Helsingør)

Amalienhafen. Hinten links wir, vorn und rechts entspanntes Sommerfeeling

Obwohl wir nur bei dem Gedanken an unseren Kopenhagen-Besuch vor zwei Jahren  schon ein leichtes Ziehen in diversen Beinmuskeln verspüren, ist klar, dass noch ein kurzer Stadtbummel sein muss.

Und auch klar, der Weg geht vom Amalienhafen durch die Amalienborg.

Dann hinüber zum Nyhafen

Offensichtlich gibt es auch im Nyhafen viele sich Liebende,
die dies per Schloss zum Ausdruck bringen

Kunsthal Charlottenborg - Ai Weiwei, Soleil Levant, 2017


Natürlich müssen wir noch die Trangraven Marina besuchen, dort lagen wir vor zwei Jahren

Die neue Fußgänger-Und-Radfahrer-Klapp-Brücke mit Blick in den Christianshavn

Die Drei-Wege-Brücke. Geradeaus nach hinten lagen wir vor zwei Jahren

Zurück im Boot liegt gegenüber die Oper im "Abendkleid"

Wir sind dem Gegenwind dankbar, der verantwortlich für die Kreuz war. Denn, so heißt es, Kreuzen braucht doppelten Weg und vierfache Zeit. Bei uns war es heute nicht so extrem, da es im Sund nicht so viel Welle gab. Aber dennoch, bei halbem Wind wären wir viel schneller voran gekommen und wären vielleicht an Kopenhagen vorbei gefahren und hätten dann viele Erlebnisse verpasst...



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