Die Geschichte einer Motorprüfung

Regelmäßig prüft man auf dem Boot die Bilge auf Wasser und Schiffsdieselmotor. Hat er genug Öl, ist der Keilriemen noch stramm, der Seewasserfilter sauber und ist noch genügend Wasser im inneren Kühlwasserkreislauf.
In meinem Logbuch habe ich dafür extra eine Rubrik eingerichtet, mit dem Datum werden die o.g. Punkte notiert. Immer steht bisher ein OK.

Wir sind am Klar-Schiff-Machen. Kabinen, Salon und Bad sind fertig, Richi spritzt das Deck ab, ich mache die Routinechecks.
Bilge OK. Kühlwasser und Filter OK. Keilriemen OK. Als Letztes kommt der Ölpeilstab heraus. Abputzen wieder hineinstecken, herausziehen - Es fehlt Öl, viel Öl!
Erst jetzt sieht man: unter dem Motor steht ein dunkler See aus Öl...
Panik. Motor kaputt, man kriegt keinen Servicemenschen weil Mittsommer gefeiert wird...
Erst mal hinsitzen, Kaffee trinken und überlegen. Wo ist das Leck? Wir müssen es suchen. Wenn wir das Leck haben, sollte sich ergeben, was zu tun ist.
Wir beginnen unten, die Ölwanne ist auf der Unterseite großflächig ölverschmiert.
Der Motorblock ist ziemlich trocken; ist die Ölwannendichtung undicht?
Auf der Backbordseite des Motors sind keine Ölspuren zu finden, auch auf der Heck- und der Frontseite sieht es gut aus. Ist die Ölwannendichtung auf der Steuerbordseite undicht? Wir entdecken Öl oberhalb der Ölwanne, verfolgen das Öl nach oben und landen - unter dem Ölfilter. Wir schauen uns an, ein Griff an den Filter und er lässt sich eine halbe Umdrehung zu drehen.
War nicht richtig angezogen oder hat sich gelockert...
Höchste Zeit für einen Kaffee. Wir sind uns einig. Das muss die Ursache sein. Jetzt müssen wir das Öl, was sich unter dem Motor gesammelt hat, aufnehmen, neues Öl besorgen und einfüllen. Nicht zu letzt muss das Altöl entsorgt werden.
Hierzu die folgende Bildergeschichte...

Etwa zwei Stunden hat Richi damit zu tun, ca. zwei Liter Öl aus der Bodengruppe unter dem Motor mit dem Schwamm aufzunehmen.

Das Altöl und ca. eine Rolle Küchenpapier muss entsorgt werden. Gut, dass wir in einem großen Hafen sind, der Hafenmeister nimmt es entgegen.
Wo soll man aber am Mittsommer Öl bekommen? Alle einschlägigen Geschäfte sind "stängt". Noch einmal hilft der Hafenmeister. Er weiß, welche Tankstelle trotz Feiertag geöffnet ist und bietet uns die Leihfahrräder der Marina an. "You don't walk, it's too far"

Die Fahrräder sind abenteuerlich, keine Vorderbremse, Lenker lose...
Aber immerhin, wir fanden die geöffnete Tankstelle und kauften Motoröl
Zurück am Boot ist warten bis die Hand ruhig wird angesagt. Wir trinken Kaffee.

Öl wird eingefüllt ...

... ziemlich genau zwei Liter haben gefehlt!
... Noch ist die Maschine nicht gelaufen, aber wir denken wir haben die Ursache gefunden und behoben. Zeigen wird sich das erst bei der nächsten längeren Motorfahrt. Man wird berichten...


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